Gesichts- und Reinigungsöle

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Hautpflege ist auch immer Gesund­heits­pflege. Denn die Haut ist so etwas wie unser Immun­system erster Ordnung. Sie schützt uns vor Außen­­faktoren, ist be­sie­delt von Millionen uns wohl­­wollenden Mikro­­­organismen und reguliert viele wich­tige Körper­­funktionen wie Temperatur, Ent­giftung und Immunsystem.

Ihre Aufgaben kann sie aber nur optimal ausführen, wenn sie gut genährt ist. Das heißt, dass ihre Funktionen nicht durch chemisch-­synthetische Kos­metik­­produkte gestört, sondern mit gutem Skin­food unter­stützt werden. Hier kommen hoch­wertige Pflanzen­öle ins Spiel. Sie sind eine wert­volle Ergän­zung in der Ernäh­rung, können aber auch als Haut-, Gesichts- und Reini­gungs­­öle den ganzen Körper mit wert­vollen Wirk­­stoffen und Feuchtig­keit ver­sorgen.

 
 

Warum konventionelle Pflege unsere Haut austrocknet.


Vielen konventionellen, „feuchtigkeitsspendenden“ Kos­metik­produkten dient Mineralöl als Basis. Ohne groß drum­herum zu reden: Es handelt sich dabei um ver­arbeitetes Erdöl. Zu finden ist es auf der INCI (Inhalts­stoff­liste) deklariert als Paraffinum, Mineralöl etc. Bevor es also an die guten Stoffe geht, möchte ich hier noch einmal verdeutlichen, warum Erdöl, in welcher Form auch immer, unserer Haut nicht guttut. 

 

„Du bist, was du schmierst.“

Mineralöl hat für die Haut eine gewisse Schutzfunktion. Es bildet einen Film auf der Haut, einen „Plastikfilm“, der die Haut vor Faktoren wie Kälte und Nässe schützt (wie eben z. B. auch die erdölbasierte Vaseline). Die Haut wirkt dadurch kurzfristig oberflächlich gepflegt und weich. 

Was geschieht aber unter der Oberfläche? Paraffine können als körperfremd bezeichnet werden, da sie sich im Aufbau völlig von unseren körpereigenen Fetten unter­scheiden. Sie werden sehr schlecht abgebaut bzw. ver­stoff­wechselt und daher nur adsorbiert („angelagert“) und nicht absorbiert („aufgenommen“). Die Haut, ein wichtiges Atmungs-, Entgiftungs- und Ausscheidungsorgan, kann durch diesen angelagerten „Plastikfilm“ schwer atmen. Sie wird abgedichtet und langfristig werden der Säure­schutz­mantel sowie wichtige Hautfunktionen gestört. Es en­tsteht trockene Haut, die wiederum vermehrt ein­ge­schmiert werden muss, und schwupps sind wir im Mineral­öl-Teufelskreis. Es muss ständig nachgeschmiert werden und damit entsteht eine Art Abhängigkeit. Wer kennt’s nicht: Verwendet man mal Labello (enthält auch Paraf­fine), kommen die Lippen ohne fast nicht mehr klar. Abge­sehen davon ist der Gedanke von Erdöl auf der Haut oder auf den Lippen wirklich nicht sexy, geschweige denn nachhaltig. 

Körper- und naturfremde, synthetische Düfte (denen wir tagtäglich in extrem hohen Mengen ausgesetzt sind – beispiels­weise in Wasch-, Putz- und Pflegemittel) sowie Erdöl können weiters Allergien und diverse Haut­erkrank­ungen auslösen oder verstärken. 

 
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Pflanzenöle – die haut- und umweltfreundliche Alternative


Das Wichtigste für die Haut ist eine natür­liche Pflege. Das geht mit näh­renden Pflan­zen­­ölen. Sie sind lebenswichtige Bausteine der Zell­membran, schützen und pflegen das Immun­system der Haut sowie den Säure­schutz­­mantel. Gute Öle spielen in der Natur­­kosmetik die Haupt­rolle und bilden die Basis. Die Natur lässt uns dabei aus dem Vollen schöpfen und hält für jede Haut die richtige Pflege bereit.

 

Eigenschaften der Pflanzenöle


Hautgesundheit

Pflanzliche Öle und Fette werden aus Nüssen, Samen und Früchten hergestellt und sind unseren Hautfetten recht ähnlich. Sie ziehen daher gut ein und dichten dabei die Haut, im Gegensatz zu Mineralöl, nicht ab. Die Haut bleibt durchlässig, kann atmen und das Hautbild ver­bessert sich. 

Pflanzenöle sind reich an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren und enthalten weitere wertvolle Stoffe wie Flavonoide, Vitamine (A, E) und ver­schiedenste Mineralien. Insgesamt nähren diese Stoffe unsere Haut, rege­nerieren sie und wirken antioxidativ, also zellschützend. Sie unter­stützen tat­kräftig die Schutz­funktion und das Abwehr­system der Haut, reparieren und halten die Haut weich und geschmeidig. 

Pflanzenöle können pur für Gesichts-, Körper- und Reini­gungs­öle, aber auch zur Narben­pflege, Wund­heilung und als Basis für Natur­kosmetik aller Art verwendet werden. 

 

Gesättige Fettsäuren

Öle und Fette sind sogenannte Triglyceride. Sie bestehen aus einem Glycerin-Molekül, an dem drei (gesättigte und / oder ungesättigte) Fettsäuren hängen. Die unter­schied­lichen Fettsäuren bestimmen den Charakter eines Öls und sind der Grund, weshalb wir unterschiedliche Wirkungen auf der Haut wahrnehmen. 

Ein hoher Anteil an gesättigten bzw. einfach unge­sät­tigten Fettsäuren hinterlässt einen geschmeidigen, lang­anhaltenden und schützenden Film auf der Haut. Diese Öle ziehen nicht so schnell ein, sind aber meist relativ lange haltbar. Dazu zählen Basisöle und Fette wie bei­spiels­weise Sheabutter, Oliven- und Mandelöl. 

Je ungesättigter ein Öl ist, desto schneller kann es auf­genommen und verstoffwechselt werden. Es zieht also meist sehr schnell in die Haut ein. Hier zählen viele Spezial­öle dazu, wie Wild­rosen-, Sand­dorn­frucht­fleisch- und Nacht­kerzen­öl. Diese Öle sind in der Regel nicht lange haltbar und in kleineren Mengen erhältlich. Sie werden, da sie sehr kostbar sind, sparsam eingesetzt. Möchte man sie in Zubereitungen einarbeiten, reicht an Anteil von 10-20 %. Man nimmt z. B. auf 100 ml Basisöl 10 ml Spezialöl. Mischt man Spezialöle mit Oliven- oder Jojoba­öl, verbessert man damit ihre Haltbarkeit. 

 

Glycerin

Besonders wertvoll ist neben den Fettsäuren das Glycerin. Es hat hydroskopische Eigenschaften, was bedeutet, dass es Feuchtigkeit anzieht und binden kann.

Interessanter Sidefact: Bei der Herstellung kon­ven­tion­eller Seifen wird das wert­volle Glycerin ausgewaschen und später für teure Kosmetik­produkte ver­wendet. Ein Grund, weshalb herkömmliche Seifen die Haut austrocknen. Selbst­­gesiedete Seifen sind im Gegensatz so wertvoll, da sie Glycerin von Natur aus enthalten. Es gelangt auf diesem Weg bis in die Horn­schicht der Epi­dermis­zellen und bindet Feuchtig­keit in den Zell­zwischenr­äumen. So erfolgt eine nach­haltige Rück­fettung.

 
 

Welches Öl wähle ich?


Die Ansprüche unserer Haut an das, was wir ihr „füttern”, richtet sich dabei nach dem Hautbild, welches sich im Lauf des Lebens immer wieder ändert. Während z. B. junge Menschen eher zu Unreinheiten und fettiger Haut neigen, wird die Haut mit zuneh­mendem Alter trockener. Dement­sprechend verlangt fettige Haut nach einer leichten Pflege und reife, trockene Haut hingegen freut sich über fetthaltigere Pflege. Zu welchen Ölen und Fetten wir greifen, hängt also neben dem Haut­typ und unseren Vor­lieben auch von der jeweiligen Situation ab. Bei der Wahl des Öls sind zum einen die Haut­bedürfnisse genau unter die Lupe zu nehmen, zum anderen muss auf eine gute Qualität geachtet werden! Denn Öl ist nicht gleich Öl!

 

Qualität und Herkunft der Öle 

Öle und Fette sollten mit den Hinweisen „kaltgepresst“ und/oder „nativ“ (= naturbelassen) versehen sein. So kann man sicher gehen, dass die Öle möglichst schonend ge­wonnen wurden und die wirksamkeitsbestimmenden und haut­pflegenden Inhaltsstoffe weitgehend erhalten sind. Kaltgepresste und native Pflanzenöle haben eine charak­teristische Farbe und einen typischen Geruch. So riecht zum Beispiel kaltgepresste Kakaobutter nach Schokolade.

Raffinierte Öle hingegen werden aus Ölsaaten bei Tem­peraturen von über 100-200° C hergestellt. Nicht selten kommen Lösungs- und Bleichmittel und andere chemisch-synthetische Stoffe zum Einsatz. Durch die hohen Tem­pe­raturen gehen wertvolle Pflanzen­stoffe verloren. Sie eignen sich nicht für die Hautpflege.

Bio ist besser! Für selbstgemachte Pflege verwende ich persönlich Öle und Fette aus biologischer Landwirtschaft. Chemisch-synthetische Pestizide, die in der kon­vention­ellen Landwirtschaft verwendet werden, sind nicht nur eine Gefahr für Insekten. Sie haben auch die Eigenschaft, sich in Pflanzen dort an­zu­lagern, wo diese besonders fett­reich sind, also an Früchten (Oliven), Samen (Lein­samen) und Nüssen (Mandeln), aus denen unsere Pflanzen­öle gepresst werden und sollten auch nicht in geringsten Spuren auf unserer Haut landen. 

Es gibt eine tolle Auswahl an heimischen Ölen, wie Sonnen­blumen-, Hanf­samen-, Distel-, Traubenkern-, Nacht­kerzen- und Wildrosenöl. Aber auch natives Bio-Olivenöl aus Griechen­land oder Italien ergibt ein großartiges Hautöl. Die Herkunft des Öls sollte auf der Flasche am Etikett immer angegeben sein.

 

Hauttyp und Komedogenität des Öls

Welches Öl zur jeweiligen Haut passt, hängt auch vom Hauttyp und den An­sprüchen der Haut ab. Eine große Rolle, vor allem im Bereich der Gesichts­pflege, wo man schneller zu Unrein­heiten neigt, kann die Komedogenität eines Öls spielen. 

Unter Komedogenität versteht man den Grad der Poren-Verhärtung, den eine Substanz auf der Haut verursacht. Manche Öle und Fette dringen nicht direkt in die Haut ein und verbinden sich mit Hautstrukturen. Das kann folglich zu Verhärtungen, dem Wachstum von Bakterien und letzt­endlich zu unreiner Haut führen. 

Die Skala der Komedogenität reicht von 0-5, wobei 0 bedeutet, dass das Öl nicht komedogen (z. B. Sheabutter, Hanföl) ist und 5 sehr komedogen. Ab 3 sollte man vor allem bei unreiner Haut im Gesicht die Öle vorsichtig und dezent einsetzen. Hier ein paar Beispiele: 

K0 = Hanfsamenöl, Sheabutter
K1 = Wildrosen-, Jojoba-, Rizinus-, Sanddornfruchtfleischöl
K2 = Mandel-, Oliven-, Sesamöl
K3 = Kokos-, Nachtkerzenöl
K4 = Kakaobutter, Weizenkeimöl

 

Geeignete Öle für jede Haut

  • Pflege unreiner Haut: Hanfsamenöl, Jojobaöl, Wildrosenöl

  • Leichte Pflege, die schnell einzieht: Avocadoöl, Jojobaöl, Sonnenblumenöl 

  • besonders feuchtigkeitsspendende und reichhaltige Pflege für trockene Haut: Hanfsamenöl, Kakaobutter, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sheabutter   

  • Pflege reifer Haut: Arganöl, Jojobaöl, Kokosöl, Olivenöl, Wildrosenöl 

  • Für Kinder- und Babyhaut geeignet: Mandelöl 

  • Hautberuhigend und schützend: Hanfsamenöl, Nachtkerzenöl, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl 

  • Lindert Juckreiz: Kokosöl, Nachtkerzenöl

 
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Pflanzenöle im Porträt


 

Hagebuttensamenöl, Hagebuttenkernöl (Wildrosenöl)

Dieses wertvolle Öl wird aus den Samen der Hagebutte, also aus den Früchten der Hundsrosen, hergestellt und ist ein klassisches Spezialöl, das sich bestens für die Ge­sichts­pflege eignet. Es kann die Zellteilung und damit die Rege­neration der Haut anregen. Die Talg­drüsen­funktion wird reguliert und Ent­zündungen gehemmt, was besonders bei fettiger Haut und Akne hilfreich ist. 

Hage­butten­samenöl zieht rasch ein, fettet kaum und beugt frühzeitiger Haut­alterung vor. Mit seinen rege­nerierenden und wund­heilenden Eigen­schaften ist es außer­dem eines der besten Narbenöle, das die Haut­erneuerung und Elas­tizität fördert. Das Öl eignet sich für jeden Hauttyp, ist aber nur wenige Monate (ca. sechs) haltbar. Eine 10-%-ige Verdünnung in Jojobaöl reicht für eine gute Wirkung und längere Halt­barkeit bereits aus.

 

Hanfsamenöl

Das aus Hanfsamen gepresste Öl enthält die wertvolle Gamma-Linolen­säure und hat einen sehr günstigen Einfluss auf Zell­aufbau und Immun­system der Haut. Besonders bewährt es sich als relativ schnell einziehendes und haut­beruhigendes Körperöl bei Neuro­dermitis, Haut­krank­heiten sowie irritierter und juckender Haut. 

Es hat eine Komedogenität von 0 und kann auch bei un­reiner Haut ange­wendet werden. Hanf­samenöl zählt zu den Spezialölen und ist etwa neun Monate halt­bar. Man kann es, wie das Wild­rosenöl, gut mit Jojobaöl stabi­lisieren. 

 

Jojobaöl

Chemisch betrachtet, ist Jojobaöl kein Öl, sondern ein bei Zimmertemperatur flüssiges Wachs. Wachse haben grund­sätzlich die Eigenschaft, nicht anfällig für Keime zu sein, weshalb Jojobaöl gut vor Bakterien schützt, lange haltbar ist und kaum ranzig wird. In Naturkosmetik-Produkten sorgt es für eine längere Haltbarkeit und zählt zu den wertvollsten Pflanzenölen! 

 Da die chemische Zusammen­setzung dem körpereigenen Talg sehr ähnlich ist, schützt es den Hydro­lipid­mantel der Haut. Es zieht sehr schnell und tief ein, ohne einen Fett­glanz zu hinterlassen. Jojobaöl harmonisiert sowohl trockene als auch fettige Haut, macht sie geschmeidig und schützt vor UV-Strahlen, Umwelt­einflüssen und freien Radikalen. 

Es ist viele Jahre haltbar und eignet sich für jeden Haut­typ. Man kann es gut mit anderen Ölen kombinieren und gut zur Talgregulation, Narbenpflege, bei Schwanger­schafts- und Dehnungs­streifen, Sonnen­brand, juckender Haut und Neuro­dermitis verwenden. Die Komedogenität liegt bei 1. 

 

Rizinusöl

Das Öl aus den Samen des Wunder­baumes kommt bei mir nur beim Seifen­sieden und für Reinigungs­öle zum Einsatz. Rizinusöl ist ein transparentes, zähflüssiges Öl, das die Fähigkeit hat, Wirkstoffe tief in die Haut zu leiten. Es zieht also in tiefe Hautschichten ein und breitet sich in den Zell­zwischen­räumen der Epi­dermis aus, wo es Feuch­tig­keit bindet. Rizinusöl ist sehr hautpflegend und sorgt auch dafür, dass Narben­gewebe elastisch bleibt. 

 

Sanddornfruchtfleischöl

Das Sanddornfruchfleischöl ist ein leuchtend orangerotes (stark färbendes!) Öl und zeichnet sich durch viele beson­ders wertvolle Inhaltsstoffe aus. Vitamine, Fett­begleit­stoffe und Co. schützen die Zellen vor aggressiven Stoffen, Umwelt­einflüssen und freien Radikalen. 

Das Öl dient der Vorsorge vor Zellschäden durch Sonnen­licht, repariert gleich­zeitig als After-Sun-Öl die von der Sonne ange­griffenen Zellen und sorgt dafür, dass die Haut nicht vorzeitig altert. Es wirkt wund­heilungs-, elastizitäts- und rege­nerations­fördernd. 

Der hohe Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren macht das Sand­dorn­frucht­fleischöl zu einem Top Öl bei ekzem­atischer, irritierter und ent­­zündeter Haut. Beson­ders bewährt es sich weiters bei jugendlicher Problem­haut, Akne sowie spröder und trockener Haut jedes Alters. Interessant ist sicher auch seine Einsatz­möglichkeit bei Pigment­störungen (fleckige Aufhellungen, Vitiligo, braunen Haut­flecken, Alters­flecken). 

Sand­dorn­frucht­fleischöl zieht schnell ein, ist eines der haut­freund­lichsten Öle und hat eine Komedogenität von 1. Als Spezialöl sollte es nur in kleinen Mengen, ver­dünnt oder punktuell pur aufge­tragen werden. 

 

Sonnenblumenöl

Das heimische und preiswerte Öl aus Sonnenblumenkernen wird oftmals unter­schätzt, denn es kann in guter Qualität (nativ, Bio) der Haut wunderbare Dienste leisten. Es ent­hält zahlreiche wertvolle Fett­begleit­stoffe, u. a. hohe Gehalte an Vitamin E. Dieses gilt als wichtiges Zell­schutz­mittel und Baustein der Zell­membran, welche für die Haut­elastizität verantwortlich ist. 

Sonnen­blumenöl dient als leichte, milde Pflege, die schnell einzieht und wenig Fett­glanz hinterlässt. Es wirkt ent­zündungs­hemmend und hat sich bei der Pflege von trockener, entzündlicher und empfindlicher Haut und auch bei Neuro­dermitis bewährt. Es kann auch bei fettiger Haut verwendet werden, weshalb es sich besonders für Mischhaut anbietet. Die Komedogenität liegt zwischen 0 und 2.

 
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Rezepte für Gesichtsöle


Nach Belieben können als Feuchtig­keits­pflege oder aber auch für „spezielle” Bedürfnisse tolle Gesichts- und Körperöle aus Pflanzen­ölen her­gestellt werden. Kein Körperteil wird ständig und dabei so unge­schützt der Umwelt ausge­setzt wie das Gesicht. Die Gesichts­haut ist besonders empfindlich und bedarf einer intensiven Pflege. Weshalb sich die Rezepte in diesem Beitrag um eben dieses drehen. Die Re­zepte sind nur Vorschläge und können nach eigenen Bedürfnissen abgewandelt werden. 

 

Gesichtsöl für trockene Haut – reichhaltige Pflege 

• 15g Jojobaöl

• 15g Wildrosenöl (alternativ 15g Olivenöl)

• 3g Sanddornfruchtfleischöl

• optional 5 Tropfen ätherisches Öl (z. B. Rosengeranie)

 

Gesichtsöl für normale und Mischhaut – leichte Pflege

• 10g Jojobaöl

• 20g Sonnenblumenöl

• 5g Hanfsamenöl

• optional 5 Tropfen ätherisches Öl (z. B. Lavendel fein) 

 

Gesichtsöl für unreine Haut – klärend 

• 10g Hanfsamenöl

• 10g Jojobaöl

• 10g Wildrosenöl

• 5g Sonnenblumenöl

• optional 5 Tropfen ätherisches Öl (z. B. Teebaum oder Niauli)

 

Zubereitung und Anwendung

Öle und optional ätherisches Öl werden in ein kleines Fläschchen gefüllt, verschlossen und geschüttelt, mit Inhalt und Datum beschriftet und dunkel gelagert. Die Haltbarkeit richtet sich nach den verwendeten Ölen.

Zur Anwendung wird ein Klecks Gesichtsöl in die Handflächen verrieben und morgens und abends sanft auf die gereinigte, feuchte Haut gepresst oder eingeklopft. Zur Befeuchtung bieten sich Hydrolate wunderbar an.

 
 

Oil Cleansing Method


 

Gesichtsreinigungsöl

Auch für die Reinigung des Gesichts bieten sich Pflanzen­öle an – wir sprechen dann von der Oil Cleansing Method. Eine Reinigung mit Öl hört sich zunächst etwas wider­sprüchlich an. Vor allem bei fettiger Haut fragt man sich vielleicht, warum man sich dann nochmals extra Öl ins Gesicht schmieren soll. 

Nun ist es so, dass wenn die Haut mit aggressiveren Mitteln, in denen z. B. Alkohol und chemische Duft­stoffe etc. enthalten sind, gereinigt wird, Talg zu­nächst entfernt wird, was die Haut rein wirken lässt. Sie verliert dadurch aber viel Fett bzw. Feuchtig­keit und versucht, nach zu produzieren. Dabei wird immer mehr Talg produziert und unsere Haut kommt in ein Ungleichgewicht – was sich durch schnelleres Nach­fetten zeigt. 

Reinigt man die Haut nun mit dem passenden Öl, werden zwar ebenfalls Talg und Schmutz aus den Poren gelöst, aber ein kleiner Teil des Reinigungsöls bleibt zurück, zieht ein und die Haut braucht nicht mehr extra nachzufetten.

Ich liebe die Ölreinigung zum Beispiel als entspannendes Abendritual und wende die Methode etwa 2-3 Mal wöch­entlich an. Man kann die Ölreinigung aber auch täglich machen. Es kann sein, dass sich das Hautbild zuerst ver­schlechtert, bis sie sich an die Ölreinigung gewöhnt hat. Danach wird sie aber reiner und strahlender als zuvor!

 

Zubereitung

Für Gesichts­reinigungs­öle braucht man mindestens zwei Öle. Als Basisöl wird Rizinusöl verwendet, da es die Fähig­keit hat, tief in die Haut einzu­dringen und dabei andere Öle zu binden. Es kann Talg und Schmutz aus den Poren auf­nehmen. 

Zu viel Rizinusöl hingegen hat einen gegenteiligen Effekt – es kann die Haut aus­trocknen – weshalb es mit anderen Ölen gemischt werden sollte. Das zweite Öl versorgt die Haut mit Feuchtig­keit und verhindert, dass zu viel Fett nach­produziert wird. Man kann dabei zu jedem beliebigen Öl greifen, je nachdem, was zum Haut­typ passt.

Folgende Empfehlung hilft dabei, das Gesichtsreinigungsöl zu mischen:

  • Fettige Haut: 30 % Rizinusöl und 70 % weiteres Öl
    z. B. 30 g Rizinus- und 70 g Jojobaöl

  • Normale Haut: 20 % Rizinusöl und 80 % weiteres Öl
    z. B. 20 g Rizinus- und 80 g Sonnenblumenöl

  • Trockene Haut: 10 % Rizinusöl und 90 % weiteres Öl
    z. B. 10 g Rizinus- und 90 g Olivenöl

 

Anwendung

Man nimmt einen kleinen Klecks Öl in die Hand und ver­reibt es zwischen den Händen, bis es schön warm ist. Danach verteilt man das Öl auf dem trockenen, nicht gerei­nigten Gesicht und massiert es leicht ein. Nun tränkt man einen Wasch­lappen in heißem Wasser, wringt ihn aus und legt ihn auf das Gesicht, bzw. tupft das Gesicht ab.  

Die Wärme öffnet die Haut­poren und Talg und Schmutz können leichter entfernt werden. Am besten wiederholt man den Vorgang mit dem Wasch­lappen ein- bis zweimal. Auch Make-up lässt sich auf diese Weise entfernen. Das Waschen mit dem Wasch­lappen wiederhole ich zwei- bis dreimal.

 
 

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Viel Freude mit den Rezepten!

 

Fotos:
Daniel Hobelsberger
Johanna Jaksch

Literatur:
Ruth von Braunschweig – Pflanzenöle
Heike Käser – Naturkosmetische Rohstoffe

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