Deinen eigenen Naturaltar gestalten
Hattest du als Kind nicht auch einen Ort in deinem Zimmer, an dem du deine liebsten Schätze nebeneinander gestellt hast? Steine von draußen, Muscheln aus dem Italienurlaub neben deiner kleinen Pferdefigur und deinem Glücksbringer-Cent.
Ich kann mich auch noch erinnern wie ich mit meiner Freundin im Wald besonders schöne Pflanzen und Steine gesammelt haben, um sie dann an einem Platz zusammenzulegen. Unser Sammelgut begründete das Zentrum unseres imaginären Hauses, das wir aus Zweigen versucht haben zu bauen und unter dem wir stundenlang kauerten und spielten.
Wenn das nicht schon erste Altare waren!
Was ist ein Altar eigentlich?
Nicht nur ein Tisch in einer Kirche oder einem Tempel. Ganz allgemein ist es einfach ein Ort, den du dazu nutzt, zu dir zurückzufinden und vielleicht auch zu dem, an was du glaubst: Gott, das Universum, Mother Nature oder das Spaghetti Monster. Was auch immer dich an deine Form von Spiritualität erinnert.
Die Verbindung mit dir selbst
Im Wort Altar steckt lateinisch altus, was so viel bedeutet wie hoch. Denn der Altar war immer ein erhöhter Platz der Götterverehrung, wo die Menschen ihre Opfergaben hinbringen und ihre Götter verehren konnten.
An deinem Altar kannst du meditieren, ihn neu gestalten und dich eben mit dieser höheren Quelle verbinden, die dich unterstützt und daran erinnert, dass es vielleicht mehr zwischen Himmel und Erde gibt als wir im Alltag wahrnehmen.
Dein Altar kann ein Anker für dich sein, der für deine Dankbarkeit steht, dich an bestimmte Menschen erinnert. Vielleicht auch um ein Self-Care Ritual zu praktizieren oder um auch bewusst alte Phasen loszulassen und Neue einzuladen. In dir selbst, aber auch in der Natur. Wenn du manifestierst, kann es auch ein wundervoller Ort sein, um deine Manifestationen und Intentionen zu setzen.
Jedes Mal, wenn du an deinem Altar vorbei gehst, wirst du daran erinnert, was dir wichtig ist. Und vielleicht auch, dass es mal wieder Zeit ist für ein Check-In mit dir selbst.
Die einzige Regel für deinen Altar
Alles, was auf deinem Altar steht, trägt eine Bedeutung – vielleicht auch nur für dich. Auch wenn wir dir hier weitere Inspirationen und Anleitungen geben, lass dich immer von deiner Intuition leiten. Er sollte dich und deine aktuelle Lebensphase widerspiegeln.
Es gibt kein richtig oder falsch – oder peinlich.
Du kannst deinen Altar mit deiner ganz eigenen Intention versehen. So kann er für dich der Ort sein, der dir Trost, Schutz und Ruhe gibt, dich erdet oder an dem du deine Dankbarkeit ausdrücken kannst. Weitere Beispiele auf die du deine Intention lenken kannst, sind: deine Seele, dein Selbst, deine Kreativität, deine Community und so viel mehr.
Der richtige Ort für deinen Altar
Bestimmt hast du schon einmal gehört, dass Kirchen immer nach Osten ausgerichtet sind. Natürlich kannst du dir auch eine Himmelsrichtung aussuchen, die z.B. zu deinem Geburtsort zeigt. Musst du aber nicht.
Wir als moderne Witches gehen ganz praktisch vor und suchen uns einen Ort in der Wohnung, an dem wir ungestört sein können. Natürlich auch dort, wo der Altar nicht immer im Weg umgeht oder jemand leicht dagegen läuft. Und ja, du kannst deinen Altar auch auf einem Regalbrett aufbauen, es müssen kein Tischchen oder Sideboard sein.
An diesem Ort solltest du dich sicher fühlen, es sollte ruhig und peaceful sein. Es sollte sich einfach richtig für dich anfühlen.
Damit die Energie im Raum klar, leuchtend und einladend ist, kannst du ihn noch einmal ausräuchern. Zum Beispiel mit einem selbstgemachten Räucherbündel aus Kräutern. Das macht auch das ganze Einrichten des Altars ein bisschen besonderer, oder?
Alles rund ums Räuchern und die magischen Rauhnächte, welche Pflanzen sich dazu eignen und wie sie ihre Wirkungen entfalten, könnt ihr auch im Cosmic Scent — Räucherkunde Onlinekurs lernen.
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Grundsätzlicher Aufbau eines Altars
Du musst nichts Neues kaufen für deinen Altar. Im Gegenteil! Je länger dich die Objekte auf dem Altar dich begleitet haben und mit deinen Erinnerungen verknüpft sind, desto besser. Und nicht vergessen: deine Intention dahinter ist am wichtigsten.
4 Konzepte
Es gibt 4 Konzepte, nach denen du deinen Altar zusammenstellen kannst. Du versuchst sie anhand von den Objekten auf deinem Altar zu symbolisieren.
Deine Intention
Die 4 Elemente: Luft, Feuer, Erde, Wasser
Die 4 Himmelsrichtungen: Nord, Ost, Süd, West
Gaben und Geschenke für Spirits, Ahn*innen etc.
Du kannst auch mit einem einzigen Objekt mehrere dieser Konzepte darstellen. Traditioneller Weise stehen bestimmte Himmelsrichtungen für bestimmte Elemente.
Norden = Luft → Steht für alles Spirituelle, Weisheit und das Vertrauen in die Guidance unserer Ahn*innen.
Osten = Feuer → Steht für Alchemie, Neuanfang und dein Future Self
Süden = Erde → Steht für Wachstum, Durchhaltevermögen und Selbstentdeckung
Westen = Wasser → Steht für Intuition, Emotion, Tod und somit Endlichkeit
Wenn dir das zu kompliziert ist, bleib einfach bei den 4 Elementen oder auch bei deinen Sinnen. Was kannst du sehen, hören, riechen, schmecken oder tasten?
Inspiration für Schätze auf deinem Altar
Wie gesagt, es darf alles auf deinen Altar, was passend scheint. Wir möchten dir aber ein bisschen Inspiration geben, was wir auf unseren Altaren so haben.
Räucherwerk: Räucherbündel, Palo Santo, Räucherstäbchen, Räucherstövchen, Kerzen
Aromaöle und Stövchen
Bücher und Journal
Kristalle, Tarotkarten
Salz und Wasserschale
Schmuck: Mala Ketten, geerbter Schmuck Souvenirs und Erinnerungsstücke
Fotos und Bilder von Ahn:innen
Meditationskissen (daneben)
Unterlage: Tuch, Schalen oder Teller
Dein Naturaltar
Diese Art von Altar richtet sich sehr stark nach dem Zyklus der Natur. Zu jedem Monat, spätestens jeder Jahreszeit verändert sich dein Altar stark. Je nachdem, was es gerade in der Natur gibt.
Hier ein paar Ideen für deinen Naturaltar
Genauso wie bei jedem Altar bestimmst du natürlich am Ende, was drauf kommt. Der Naturaltar besteht vor allem aus Objekten aus der Natur, die du beim Sammeln findest. Jedes Mal, wenn du draußen bist, nimmst du etwas mit und kannst es auf deinen Altar legen. Das ist besonders schön, wenn man Kräuter bestimmen lernt. Dann kann man das Kraut sammeln, zu Hause nachschlagen und in eine Wasserschale auf den Altar geben, sodass man es täglich sieht.
Schale mit Wasser und saisonalen Blüten, Blättern und Kräutern, Beeren und Früchten wie Hagebutten
getrocknete Kräuter und Blätter
Moos
Muscheln
Steine
Aststücke, Tannenzapfen, Kiefern
Natürlich musst du diesen Altar auch nicht drinnen aufbauen, sondern kannst dich draußen ausbreiten. Entweder an einer Stelle, an der du regelmäßig vorbeikommst oder du baust (vielleicht mit jemandem zusammen) einen Altar mitten in der Natur.
Jede Person sammelt dazu besondere Schätze aus der Natur. Nacheinander legt ihr euer Sammelgut zu einem Altar ähnlich einem Mandala zusammen.
Anleitung zur Dekoration deines Altars
Beginne mit deiner Unterlage. Das können ein altes Tuch sein oder aber Schalen und Teller, die du schön findest. Nimm’ das höchste oder größte Objekt, das auf deinen Altar und stell es in die Mitte. Von da aus kannst du deine weiteren Elemente symmetrisch drum herum anordnen. Du kannst aber auch einfach dein liebstes Objekt nehmen und es rechts und links mit Pflanzen und Kerzen umrahmen und zwei Bilder symmetrisch danaben stellen.
Mit jeder neuen Phase passen wir auch unseren Altar an. Wir tauschen das Sammelgut nach Saison aus und bringen neue Farben auf den Tisch. Besonders eignen sich dafür – du ahnst es schon – die 8 Jahreskreisfeste. Im Frühjahr gibt es Blumen und Grün, im Sommer vielleicht Muscheln aus dem Urlaub oder frische Kräuter, im Herbst Kastanien und im Winter Hagebutten und Tannenzapfen.
Was macht man eigentlich vor einem Altar?
Dich mit dir zu verbinden, dir selbst bewusst zu werden, was deine Wünsche sind und an was du glaubst. Es ist dein Safe Space ganz ohne Erwartungen, an dem du alles aussprechen kannst. Wie das genau aussieht, ist dir selbst überlassen. Was du machst und wie oft, bestimmst du selbst.
Du kannst dich vor deinen Altar setzen und deine Intention laut wiederholen während du ein paar Kerzen anzündest. Auch dein Räucherritual kann vor deinem Altar stattfinden. Ich meditiere auch gern vor meinem Altar, schreibe dann in mein Tagebuch oder lese.
Einen Fixtermin habe ich aber immer zu den Jahreskreisfesten und den Rauhnächten. Manche nutzen auch Neumond und Vollmond, um ihr Ritual vor ihrem Altar zu praktizieren.
Und genauso wie das Hinsetzen, Meditieren, Räuchern zählt auch die Pflege und Umgestaltung deines Altars. Diese Pflege gilt nämlich auch dir selbst und respektiert, dass auch du dich immer wieder verändern darfst. So wie auch die Natur.
Wir wünschen dir ganz viel Freude beim Gestalten deines Altars oder sogar Naturaltars. Wenn du mehr von uns Modern Witches lesen möchtest, schau gern auf matchamornings.de oder Instagram vorbei. Bei uns gibt es jede Menge Rituale, Wellbeing und moderne Spiritualität.
Text:
Christina Danetzky
Fotos:
Daniel Hobelsberger